Mit dem im Titel genannten Satz warnte der vermeintliche Narr, der eher wie ein Hausmeister auf der Bühne der Kammerspiele umherirrte, was die Zuschauer zu erwarten hatten. Was zwar zu Beginn des Stücks einen interessanten Eindruck machte, ebbte bereits in der zweiten Szene zu einer Aneinanderreihung von Sätzen, statischen Bildern und oberflächlichem Spielen ab. Ein Fesseln des Publikums war dadurch kaum noch möglich. Ich persönlich war eher gelangweilt von den eher widersprüchlich dargebrachten Zeilen der als solchen recht ansprechenden deutschen Übersetzung von Werner Buhss, die Zeit schien zu langsam zu vergehen, ein Glück, dass die Fassung von Elmar Goerden im Vergleich zum Original deutlich gekürzt war.
Das Bühnenbild präsentierte sich als eine moderne Designer-Loft-Wohnung, änderte sich aber nicht, als Lear und seine Gefolgsleute im Wald dem Sturm trotzten. Die großartigen Sprachwitze, die Lear und der Narr führen, wurden kurzerhand dem nicht ganz so aberwitzigen Kent zugesprochen, der Narr (wie schon erwähnt) bekam eine Hausmeisterrolle im Blaumann und drehte Glühlampen ein oder warf hier und da eine Erklärung in den Raum. Nicht ganz klar war also die Rollenverteilung, manche Sätze wurden von anderen gesprochen, manchmal hatte man das Gefühl, die Einsätze wurden verpatzt…
Deutlich wurde die abschätzende Haltung der „jungen“ oder „jüngeren“ Charaktere gegenüber dem „alten Mann“ Lear. Weniger deutlich wurde die Auflösung vom splitternackten Tom und den Familienbanden der Gloucesters. Auch nicht ganz klar war, wer am Ende wen umgebracht hat.
Alles in allem eine eher dürftige Darbietung der großartigen Tragödie.
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