Wer sich von diesem Film große Actionszenen erwartet, sollte ihn besser nicht ansehen. Stattdessen wird eines von Shakespeares Politdramen zu einer Wortschlacht. Neider bleiben Neider und werden mit Geringschätzung beachtet. Erzfeinde bleiben Erzfeinde, denen man mit Achtung begegnet. Das Ende ist zwar keine Lösung, wie man sie aus Schlachtenepen kennt, aber es wäre nicht Shakespeare, wenn eine Tragödie gut ausgeht.
Ralph Fiennes ist mit seinem Regiedebüt eine großartige Verfilmung gelungen. Er selbst als Caius Martius „Coriolanus“ hätte vielleicht mit ein paar mehr Haaren auf dem Kopf weniger wie Voldemort ausgesehen, dennoch liefert er in gekonnter Manier die Shakespearschen Verse.
Besonders hervorheben muss ich Vanessa Redgrave, die als Coriolanus‘ Mutter Volumnia eine Intensität auf die Leinwand bringt, die einen fesselt und fast zu Tränen rührt. Sie ist zweifelsohne eine der stärksten Charaktere in diesem Drama!
Als stärkster Nebencharakter gibt Brian Cox als Menenius ebenfalls eine gelungene Vorstellung. Von Gerard Butler als Coriolanus‘ Erzfeind Aufidius mal ganz zu schweigen.
Alles in allem ein Film, der besonders den Shakespeare-Liebhabern zugute kommt, der von der Präsenz der Original-Dialoge eine weit stärkere Tragweite besitzt, der durch eine fast erschreckende Aktualität der Umstände in Politik und Gesellschaft berichtet und in keinster Weise ein öder Actionfilm ist.
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